Das Verflixte 7. Jahr #1 – eine Rückblende

Analdrüsen-Probleme, Stiegen-steigen-Autschn und die erste Vorsorgeuntersuchung steht auch an…

…Oder „Das Verflixte 7. Jahr“ – eine Rückblende #1

Im Dezember 2019 habe ich immer wieder daran gedacht, dass ich im kommenden Jahr wohl damit beginnen werde, mit Dingo Vorsorgeuntersuchungen zu machen. Ab ca. 8 Jahren wird das ja empfohlen für Hunde. Was da gemacht wird? Nun, man sollte mal ein großes Blutbild machen lassen, Urin- und Kotuntersuchung und einen Abdomen – Ultraschall, zusätzlich haben wir auch noch einen Herz – Ultraschall machen lassen. Warum lest ihr später noch. So wie beim Menschen auch, setzt man dabei darauf, dass man frühzeitig erkennt wenn da was wäre. Damit man eben auch rechtzeitig (be)handeln kann. Von uns absolut empfohlen! 

Nun ja, bis es aber zu Dingos erster Vorsorgeuntersuchung gekommen ist, sollte es noch ein paar Monate dauern. Denn ein paar andere Problemchen haben sich dazwischen gedrängt. Im Jänner 2020 ist mir aufgefallen: 

  1. Dingo tut sich sehr schwer beim Stiegen rauf steigen. Er geht sie nicht normal rauf, sondern steigt immer mit einem Hinterbein nach. 
  2. Auch beim ins Auto springen hat es aufeinmal Probleme gegeben. Dingo fährt im Kofferraum mit und konnte einfach nicht mehr rein springen. Hat es zwar versucht und sich wirklich sehr bemüht, aber hat es nicht geschafft. Für mich war da schon klar, Schmerzen bei Aufwärtsbewegungen, nur warum? Was ist der Auslöser? 
  3. Dingos Analdrüsen spielten verrückt. Wir hatten damit noch nie irgendwelche Probleme. Aber jetzt, nach über sieben Lebensjahren, kommt auch noch das daher. Dingo hat sehr oft und sehr intensiv am After geschleckt. Aussen rum war auch immer alles sehr stark verkrustet.

Hund gibt rechte Pfote

Wir beim Clickertraining

Also haben wir im Jänner unseren Tierarzt-Marathon gestartet, nicht wissend, dass es ein Marathon wird. Die Analdrüse  war als erstes dran. Ich habe das Problem wirklich nicht gleich erkannt, weil es eben nie ein Problem mit dem Popsch gegeben hat. Dingo hatte nie am Poppes geleckt. Es kam mir nur komisch vor. Bis ich endlich gecheckt hatte, dass Dingos Verhalten nicht mehr normal ist. An dem Tag als Dingos Popo-Schleck-Extase ihren Höhepunkt erreicht hat, war unser Haustierarzt natürlich im freien Tag, der Klassiker! 

Wir sind also los in die Tierambulanz. Da wir ohne Termin hin gefahren sind, hat es nach der Anmeldung etwas Wartezeit gegeben. Womit ich eh gerechnet hatte. Dingo durfte daher mal im Auto bleiben und ich habe alleine drinnen gewartet. Er wird in Warteräumen von Tierärzten immer sehr nervös und gestresst, da hat er’s im Auto besser. 

Dingo wurde dann also untersucht und ihm wurden die Analdrüsen geleert. Da ich wirklich zu lange gewartet hatte, war das Sekret schon sehr zäh und daher war es  wirklich eine kleine Challenge alles raus zu bekommen. Und auch ganz sicher nicht sehr angenehm für mein Bärli. Dafür war er aber super brav, dass muss gesagt sein! Er hat noch ein Zäpfchen bekommen und für zu Hause eine Salbe. Und er durfte natürlich NICHT mehr schlecken. Was für eine Herausforderung. Ein Trichter sollte ihm verpaßt werden, aber das hab ich ihm erspart. Da Dingo sehr gut an den Maulkorb gewöhnt ist, war das die angenehmere Variante für ihn!

Eine Woche später, bei der Nachkontrolle wurden die Analdrüsen wieder entleert. Da das Sekret wieder nicht wie gewöhnlich mit dem Kot abgegangen ist. Warum, das konnte mir keiner sagen. Dingo hatte keinen Durchfall. Wir haben nichts an der Ernährung umgestellt. Alles so wie immer. Und trotzdem waren die Analdrüsen beleidigt. Weiterhin!

Hund im Freien mit pinken Pulli

Dingo in einem seiner Lieblingspullis

Wir waren dann wöchentlich einmal in der Ambulanz, zum Entleeren. Weil es Dingo da hinten wirklich unangenehm war. Er wollte schlecken, hat es aber nicht gemacht, mir zuliebe. Aber es war ihm sichtlich unangenehm. 

Gleichzeitig ist der Schmerz bei der Aufwärtsbewegung auch schlimmer geworden. So haben wir bei einem Analdrüsentermin ein Wirbelsäulenröngten machen lassen. Diagnose: Spondylose. 

Das war erstmal ein Schock für ich. Spondylose ist nicht heilbar, es ist eine „Alterserscheinung“ und schmerzhaft und es schränkt die Bewegung der Wirbelsäule ein…. Das alles wurde mir dort gesagt. Na wie kann man da nicht schockiert sein?! Ich weiß noch, dass ich bei der Heimfahrt total traurig und sehr betrübt war. Zu Hause habe ich mich dann gleich an den Computer gesetzt und recherchiert. Ich habe total viele Artikel über Spondylose beim Hund gefunden und auch viele Tipps, wie man damit zurecht kommt. Ich habe sehr häufig gelesen, dass gezielte und richtige Bewegung ganz wichtig ist. Und so habe ich angefangen mich für das Trainieren mit Clicker zu interessieren. Und damit einhergehend, mit Balanceübungen und Fitnessübungen für den Hund. Um die Muskeln zu stärken und die Sehnen zu dehnen, und so die Beweglichkeit so gut wie möglich zu erhalten.

Hund liegt am Boden beim Hundechiropraktiker

Dingo bei der Chiro

Hund im Freien mit blauen Pulli, winkt mit der rechten Pfote

Noch ein Lieblingspulli und ein winke-winke für euch

Manchmal bringt Spondylose aber heftige Schmerzschübe, dann bekommt Dingo ein paar Taage Schmerztabletten. Ich will nicht, dass er unnötig stark Schmerzen leidet. Das wäre nicht fair. 

Einiges habe ich mit der Diagnose Spondylose umgestellt. Nicht mehr so viel Stopp and Go (Ballspiel und ähnliches), ist sowieso immer ungesund. Mit Breitensport haben wir deswegen aufgehört, denn springen soll auch möglichst abgestellt werden. Das ist uns wirklich sehr schwer gefallen. Aber es gibt viele andere Hundesportarten, die gelenksschonend sind, und auch für Senior Hunde geeignet sind. Wir haben wie gesagt ins Clickertraining und Tricktraining gefunden. Aber da ist auch noch Hoopers, Doggy Golf, Cavaletti Training, es gibt wirklich vieles! Mit Spondylose gehört ein Hund nicht zum alten Eisen!

Ab da musste Dingo nicht mehr in den Kofferraum, er fährt jetzt auf der Rückbank mit. Hinten einsteigen, dass geht noch und das lasse ich ihm auch machen. Eine Rampe kann ich immer noch besorgen, brauchen wir aber noch nicht. Was er aber bekommen hat sind Heimtierstufen um auf die Couch zu gelangen 🙂 Die benützt er ständig. Wenn er einen guten Tag hat, dann springt er auch so aufs Sofa. Soll er, wenns ihm gut geht! Und, es gibt jetzt viele Teppiche bei uns. Ich habe im Haus Fliesen und Parkett. Nicht so gut, weil Hunde darauf nahezu keinen Grip haben und ständig weg rutschen. Daher Teppiche! 

Hund steigt über Heimtiertreppen auf die Couch

Die geliebten Heimtierstufen 🙂

Im Stiegenhaus, habe ich sogar sogenannte „Stufenmatten“ geklebt. Obwohl ich finde, dass diese wirklich bescheiden aussehen. Aber, Dingo liebt sie und tut sich um ein vielfaches leichter beim Stiegen steigen. Und das ist mir soooo wichtig, da können die Dinger hässlich sein wie sie wollen. Sobald es kalt wird, hat Dingo Pulli und/oder Mantel an. Denn Kälte ist schlimm mit dieser Krankheit. Wenn Dingo warm gehalten wird, geht´s ihm aber super.

Ich achte auch sehr genau auf eine gute Krallenpflege. Da Dingos Krallen wirklich schnell wachsen, schleife ich sie selbst mindestens einmal die Woche. Es ist unheimlich wichtig, dass Hunde einen guten Stand haben und die Krallen nicht den Gang und den Bewegungsapparat beeinträchtigen. Warum das so ist, lest ihr in meinem Blogartikel zur Krallenpflege.
Ausserdem haben wir mit Chiropraktik begonnen. Das hilft Dingo enorm! Anfangs hatten wir engmaschige Termine, jetzt gehen wir so alle 5 – 7 Wochen. Und mittlerweile haben wir 2022, also das klappt alles ganz gut. 🙂
Wie es mit dem Dingo-Popsch weiter gegangen ist, lest ihr in Teil #2 dieser Serie. 

Hund liegt im Schnee mit buntem Wintermantel

Dingos absoluter Lieblingsmantel, paßt ihm fabelhaft. Mit seiner Funktionskleidung hat er auch komplette Bewegungsfreiheit, wie man auf den Bildern sehen kann.